Statement
von Ingried Brugger (Leiterin BA-Kunstforum, Wien)
„Es sind Bühnen, die sich Zenita Komad in der Galerie Krinzinger schafft, eingerichtet zum Zweck eines Selbstauftritts, der mich unumgänglich zur Frage führt: Mag ich das? Denn Zenitas Anspruch ist ein zwar ungezwungen erscheinender, jedoch durchaus usurpatorischer Zugriff auf all jene Teile der Welt, die ihr maßgeblich erscheinen. In Zenitas Universe ist die Künstlerin die Strategin, die sich vorgegebener künstlerischer Attitüden ebenso selbstverständlich bedient, wie sie die Klaviatur szenischer Vernetzung beherrscht. Und letztendlich wird dann auch die Kunstgeschichte zum Selbstbedienungsladen, aus dem unverfroren Dinge entnommen, abgeändert und neu gemischt werden: Requisiten einer bildlichen Darstellung von Zenitas Universe. Das alles geschieht mit einem Selbstbewusstsein, das so fasziniert wie irritiert, das anzieht und abstößt. Das ist das eine! Doch da ist mehr, viel mehr. Hinter der vermeintlichen Flachheit eines solchen Konzepts und dem Déjà-vu-Erlebnis (das sich unausweichlich einstellt) lauert eine komplizierte künstlerische Selbstentäußerung, der auf den Grund zu gehen lohnt. Geheime Botschaften, bildliche Anspielungen, gesellschaftspolitische Sticheleien und immer wieder der Versuch, die eigene Psyche neu zu ordnen und kommunikationsfähig zu machen: Das sind nur einige der Dinge, die in Zenitas Universe – ausgestattet mit pointierter Intelligenz – Hand in Hand gehen auf einem Weg, der einem die Welt durchaus neu erscheinen lässt. Das passiert einem nicht alle Tage und bringt mich zur Entscheidung: Ja, ich mag Zenitas Universe.“